Hot Site of the Week
KW 22/2002, politeia-project.de
Internetpräsentation zur deutschen Geschichte nach 1945 aus Frauensicht
http://www.politeia-project.de
"Als Platon mit "Politeia" seine Utopie eines demokratischen Staates schuf, an dem alle Bürger
teilnehmen sollten, schloss er Frauen - ebenso wie Sklaven - aus. Damit waren Frauen per Definition
nicht Teil der Demokratie. In einer Neudefinition des Begriffs steht "Politeia" hier für die Teilhabe
von Frauen an der deutschen Nachkriegsgeschichte."
Die Internetpräsentation Politeia ist ein Medikament gegen Politikverdrossenheit.
Nicht dass die Macherinnen der Site, Wissenschaftlerinnen des Seminars
für Geschichte und ihre Didaktik und Politische Bildung an der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, dies ausdrücklich predigen würden - nein, allein
das Schauen, Lesen und Hören der zur Verfügung gestellten Materialien weckt die
politisch-historisch-sozialen Lebensgeister.
Insbesondere die Audiodokumente sind geeignet, die Besucher der Site zu berühren: Da ist das ohne
jede Gefühlsregung von Hilde Benjamin, der ehemaligen Justizministerin der DDR, ausgesprochene
Todesurteil sowie das emotional, fast verletzt klingende Gelöbnis der später ermordeten Petra Kelly,
der Idee der Gewaltfreiheit, der Achtung gegenüber Menschenleben immer treu zu bleiben. Da ist die
überraschend nachvollziehbare Begründung Beate Klarfelds für die keineswegs metaphorische
Ohrfeige, die sie dem damaligen Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger gegeben hat, und und und...
"Politeia" ist übersichtlich und ansprechend gestaltet. Schade nur, dass die Seite ihren
Nutzern nicht die Freiheit lässt, Javascript zu deaktivieren, ohne das die Bedienung stark
eingeschränkt ist. Positiv hervorzuheben ist hingegen das geschickte und sinnvolle
Hypertexting.
politeia-project.de
Autor: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Seminar für Geschichte und ihre Didaktik und Politische Bildung
Lehrgebiet Frauengeschichte
eMail: info@politeia-project.de
http://www.frauengeschichte.uni-bonn.de
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