Hot Site of the Week



KW 21/1997, MEMOPOLIS


MEMOPOLIS

http://memopolis.uni-regensburg.de/


Der Tod im Netz


Bekommen Sie schon Beklemmungen, wenn Sie nur in einem Fahrstuhl fahren müssen? Steigt in Ihnen der Anflug von Panik hoch, wenn jemand in einem dunklen Raum das Licht ausschaltet? Bekommen Sie Schweißausbrüche bei dem Gedanken in einer dunklen Kiste hilflos gefangen zu sein? Möglicherweise sogar lebendig begraben?
Wie man mit diesen Ängsten umging in den letzten Jahrhunderten, zeigen Ihnen diese Seiten. Die Kuriositäten, die aus der Furcht geboren wurden, lassen uns heute lächeln oder gar hämisch grinsen..


So wurden lange Zeit komplexe Vorrichtungen gebaut, die einem lebendig begrabenen Menschen die Möglichkeit geben sollten: a) durch einen Luftschacht zu überleben und b) durch eine an einer Kette befestigten Glocke Hilfe herbeizurufen.!
Nur wollte dieser Unglückselige das wirklich, wenn er das Privileg besaß auf einem der schönsten Friedhöfe Europas liegen zu dürfen? Schauen Sie sich diese Orte der Besinnung einmal an.


Oder erfahren Sie mehr über die Gepflogenheiten der Bestatter, die bis in dieses Jahrhundert hinein, dem „vermutlich“ Verstorbenen zur Sicherheit einen Messerstoß ins Herz versetzten. War er bis jetzt nicht tot, so nun mit Garantie.


Aber vielleicht ist Ihnen ja auch der Gedanke angenehmer Ihren Körper oder die wichtigsten Teile davon, über die Jahre oder gar Jahrhunderte aufbewahren zu lassen, um irgendwann einmal zu neuem Leben aus der Eiseskälte des flüssigem Stickstoffes an die wärmende Sonne befördert zu werden. Mehr zu dem Thema Kryoniker finden Sie ebenfalls hier.


Genauso die schönsten Grabinschriften aus den vergangenen Jahrhunderten, die so viel mehr über einen Verstorbenen aussagten, als die heute zu reinen Daten verkommenen Memorandien.
Erzählt eine doch, daß der bedauernswerte Bauer durch seine eigene Kuh erschlagen wurde oder ein anderer dem Suff anheim fiel. Mehr dazu in diesen höchst amüsanten Seiten.


Insgesamt ist das Blättern und Stöbern in diesem von einer Uni gestaltetem Projekt ein wirklich lohnenswertes Unterfangen. Zeigt es doch, daß es durchaus eine andere Sichtweise zum Thema Tod geben kann, als das vorherrschende angstbesetzte Tabu. Informativ und doch humorvoll geben die Mitarbeiter Auskunft über fast alle Bereiche des Themas und dies in einer qualitativ hochrangigen Form.


Ein Genuß der speziellen Art, sicher nicht nur für Zyniker.



Impressum:

Raoul Kaufer raoul.kaufer@t-online.de
Peter Nowotny peter.nowotny@t-online.de
Martin Stelzer martin.stelzer@stud.uni-regensburg.de
P. Hilmer p.hilmer@link-r.de


Technische Unterstützung:

Ulrich Krauss ulrich.krauss@rz.uni-regensburg.de Rechenzentrum der Universität Regensburg
Alex Dauensteiner alex@spin.de
SPiN Gesellschaft für Informationssysteme mbH
http://www.spin.de/




Webseite vorgestellt von Josephine Scheiler: 106730.3437@compuserve.com







DER TOD

Spüre ich leis den sanften Hauch
deines Atems über meine Schulter wehn
...ach Gevatter Tod!
Ist`s denn schon Zeit zu gehn?
Nicht bange, nicht einmal überrascht
über dein plötzliches Erscheinen
bleibt mir nicht die Zeit
über meine Unterlassungen zu weinen.
Nimm mich hin
in deinen starken Arm
halt mich fest,
aber bitte halt mich warm
Halt warte...
ich hab mit dem Sterben keine Eile
gern blieb ich hier noch eine Weile
hab noch so viel zu lernen, lieben, geben
laß mich ein Weilchen noch am Leben
Nein, Nein...ich will ja gar nicht
handeln mit dir Gevatter Tod
nur sag...tut diese Eile wirklich not?
Geh doch noch ein bißchen wandern
nimm derweil erst einen andern
dann Gevatter ergeb ich mich
und warte demutsvoll auf dich
Vielleicht ist`s auch nicht zu vermessen
kannst du mich einfach schnell vergessen?

Josephine Scheiler