Das Sandmännchen http://www.sandmaennchen.de/
Nach der Wende, als der Deutsche Fernsehfunk 1991 seine Tätigkeit
einstellte, schien auch das ostdeutsche Sandmännchen vor seiner Entlassung
zu stehen. Das löste beim Publikum einen Sturm der Entrüstung aus - mit
Erfolg: der Abendgruß blieb den Zuschauern erhalten. Dafür verschwand die
westliche "Nachahmung" und blieb nur das Original erhalten. Die Kinder in
West und Ost werden seither von dem gleichen, einheitlichen Sandmännchen ins Bett
geschickt.
Ein Stück Fersehgeschichte ist nun online zu erleben: Sandmännchen feiert
seinen vierzigsten Geburtstag und zu diesem Anlaß ist seitens des
Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg eine schön und liebevoll gemachte
Webseite online gegangen, wo man erfahren kann wo das Sandmännchen eigentlich
wohnt, wer seine Freunde sind und mit welchen Fahrzeugen der kleine Kobold auf Reisen
geht, um seinen Schlafsand zu verstreuen.
Am 22. November 1959 hatte das Sandmännchen seinen ersten Auftritt auf
ostdeutschen Bildschirmen. Geschaffen wurde das "wackere Bürschchen" von
dem Puppengestalter und Trickfilmregisseur Gerhard Behrendt. Er verlieh
ihm, wie er später selbst bekannte, sowohl "Kindliches", als auch "das
Merkmal der Weisheit und der Würde des Alters".
Aus der Webseite:
"Literarischer "Vorgänger" des Fernseh-Sandmännchens ist der "Sandmann" aus
dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Dort hieß der Kobold
eigentlich "Ole Lukøje", was soviel wie "Ole Augenschließer" bedeutet. Auch
vom Schlafsand ist im dänischen Original keine Rede, vielmehr von "süßer
Milch", die der emsige Wicht den Kindern in die Augen sprüht.
Daß er das Schlafengehen mit kleinen Geschichten versüßt, hat die
Fernsehmacher vom Sandmännchen in jedem Fall inspiriert. Außerdem werden
die Abendgrüße durch eine aufwendig produzierte Rahmenhandlung ergänzt: In
den Puppentrickszenen besucht der Sandmann die Kinder, um sich die
Abendgruß-Geschichte mit ihnen gemeinsam anzusehen. Das Sandmännchen soll
den Tag für die Kinder fröhlich ausklingen lassen, es will Neues vermitteln
und Freude machen. Seine warme und freundliche Ausstrahlung macht die
animierte Puppe fast zu einer realen Persönlichkeit, deren Charme man sich
kaum entziehen kann. Und zu dieser Tradition gehört unbedingt auch das von
Walter Krumbach getextete und Wolfgang Richter komponierte Sandmann-Lied,
das bis heute unverändert blieb."
An das Sandmännchen beim ORB |