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W wie Weiblich

KW 10/1999, W wie Weiblich




W wie Weiblich


http://www.elfenbeinturm.de/www/


"Meine Mami verflucht noch heute die antiautoritäre Welle"
Anya Czachary

Wie der Name schon sagt handelt die Webseite von Frauen, "dem wunderbaren Naturphänomen FRAU", allerdings aus dem Hintergrund politisch oder gesellschaftlich bedingter Probleme und Schwierigkeiten.
"Dennoch sind diese Seiten nicht nur grau und problemlastig, handfeste Satire, ein Besuch im Electronic Café oder bei Woody können Dir sicherlich das ein oder andere Lächeln entlocken."

Anya Czachary, die Autorin der wunderbaren "W Wie Weiblich"-Pages schildert in einem KriT-Apfel-Interview mit Ralph Segert ziemlich ausführlich, begleitet von einer Portion Humor oder wie Ralph schreibt von "satirischen Seitenhieben", über ihre Beweggründe, wie das Projekt entstanden und gewachsen ist.
Interessant ist es z.B. zu lesen, daß das Projekt sein Entstehen eher einen Skiunfall zu verdanken hat, denn erst als Anya zuhause nichts besseres zu tun hatte, als vor dem heimischen Computer zu sitzen, konnte sie ihren Ideen Gestalt geben und ihren Drang "weibliche" Themen zu veröffentlichen, verwirklichen.

Aus dem Interview:

"Wer mich aus der Zeit vor "W Wie Weiblich" kennt, weiß, daß ich Homepages sehr kritisch, ja schon fast despektierlich gegenüberstand. Ich hatte mich immer gewehrt gegen ein Netz, das vollgestopft ist mit Haushaltsplanhilfen, Rezeptsammlungen, Spielmöglichkeiten und Horoskop-Nonsense.
Und ich hatte mich dagegen gewehrt, daß genau dieses Überborden solcher Spaß-, Spiel- und jeder Menge Schundprogramme als Informationsrevolution figurieren soll. Ich habe damals das World Wide Web als nichts anderes gesehen, als eine weitere neue Ware unserer Konsumwelt, die Anwendungsmöglichkeiten auf Unsinniges und Unbedeutendes verschwendet, auf Dinge, die ohne politische Relevanz sind."

Neben interessanten Rubriken wie "Nürnberger Frauenstadtplan" oder "Frauenprojekte von A bis Z" sind auf der Webseite eine ganze Reihe von Artikeln veröffentlicht, die sich mit dem Thema "Frau" und zusammenhängenden Themen befassen.

Die Autorin bestätigt, daß das Projekt auch von Männern mit Interesse verfolgt wird.
"Männer reagierten meist sehr interessiert auf Themen wie »Abtreibung« und »Gewalt gegen Frauen«, haben sich offensichtlich eigene Gedanken gemacht und erörterten ihre Meinungen, Auffassungen und Standpunkte in langen Mails, wohingegen Frauen manchmal äußerst aggressiv, ohne nachvollziehbare Argumentation, ihre Mißbilligung zu Themen wie »Matriarchat« oder »Frauen und Aids« artikulierten. Im Allgemeinen jedoch war von beiderlei Geschlecht sehr viel Solidarität zu spüren - ein Antrieb weiterzumachen."

Der Besuch dieser Webseite wird daher Frauen und Männern gleichermaßen empfohlen.


W wie Weiblich

Impressum:

Verantwortlich im Sinne des Presserechts und des
§ 6 des Mediendienste-Staatsvertrages:
Anya Czachary
Nürnberg

Gestaltung und Umsetzung:
Anya Czachary anyac@odn.de
Christoph Berndt christoph@berndt.com